Die Debatte über die Regulierung von Prostitution wogt zwischen zwei feministischen Positionen zu Prostitution selbst hin und her, die miteinander unvereinbar sind. Ein Argumentationsstrang deutet Prostitution von Frauen als Durchsetzung männlicher Macht- Dominanz- und Herrschaftsansprüche über Frauen und den weiblichen Körper. Prostituierte werden als Opfer gesellschaftlicher Verhältnisse und männlicher Herrschaftsansprüche wahrgenommen. Demnach stellt Prostitution stets ein Gewaltdelikt dar, weshalb sie in jeder Form zu bekämpfen ist. Auf dieser Skala lassen sich geltendes Recht wie Reformvorschläge verorten. Der andere Extrempunkt, die Liberalisierung, wird weder von der geltenden Rechtslage noch von ernstzunehmenden Reformvorschlägen gespiegelt. Das geltende Prostituiertenschutzgesetz liegt zwischen den Punkten und unternimmt den Versuch der Vermittlung. Trotz seiner Vollzugsdefizite ist es die bessere Alternative, wenn es wirklich um den Schutz von Prostituierten gehen soll. Tatsächlich hat sich Huren Und Ihr Neues Gesetz Gesetzgeber mit dem seit Mitte geltenden Prostituiertenschutzgesetz für ein Regulierungsmodell und gegen einen liberalisierten Markt der Sexarbeit entschieden. ProstSchG eine Erlaubnispflicht für Prostitutionsgewerbe, insbesondere Bordelle, vor. Im Rahmen dieses Verfahrens berücksichtigt das Gesetz besondere sprachliche und soziale Bedarfe von Prostituierten. Die zuständigen Behörden sollen Informationsmaterial in einer verständlichen Sprache herausgeben, die Gespräche sollen in vertraulichem Rahmen geführt werden, Beratungsstellen und Sprachmittler können herangezogen werden. Ziel ist es, Zugangshürden zu senken und die Akzeptanz des Verfahrens zu erhöhen. Mit dem Informations- und Beratungsgespräch bei der Anmeldung zielt der Gesetzgeber aber nicht nur auf das besondere Schutzbedürfnis von Prostituierten bei der Ausübung ihrer Tätigkeit ab. Diese mit dem Erlass des Prostituiertenschutzgesetzes verbundenen Hoffnungen haben sich indes nicht wirklich erfüllt. Es gibt Indizien, die darauf hindeuten, dass die Regulierung zu Vollzugsproblemen und nicht intendierten Konsequenzen führt. Dies beginnt schon bei der statistischen Faktenlage. Zum Jahresende waren dem Statistischen Bundesamt Destatis zufolge etwa Dass diese Huren Und Ihr Neues Gesetz ein wenigstens annähernd vollständiges Bild von Prostitution in Deutschland abgeben, glaubt derzeit niemand. Dabei ist über das Bild im Übrigen wenig bekannt. Sogar die immer wieder herangezogenen Zahlen zu in Deutschland tätigen Prostituierten — im politischen Raum wird häufig die Zahl Mehr Huren Und Ihr Neues Gesetz ins Dunkel soll die gesetzlich vorgesehene Evaluierung des Prostituiertenschutzgesetzes, die bis Juli vorliegen soll, bringen. Das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen KFNdas den Auftrag für die Evaluierung erhalten hat, hat mit der Datenerhebung in diesem Jahr begonnen. Sie ist breit angelegt und wird über die Auswertung der Bundestatistik nach der Prostitutions-Statistikverordnung, auf die sich die Zwischenevaluierung von beschränkte, weit hinausgehen. Mit ihr ist die Erwartung verbunden, dass sie in qualitativer Hinsicht Hinweise darauf geben, wie Prostitution in Deutschland effektiver zum Schutze von Frauen reguliert werden kann. Ohne der Evaluierung des Prostituiertenschutzgesetzes vorgreifen zu wollen oder zu können, ist bereits jetzt der Zusammenhang der unzuverlässigen Datenlage mit Vollzugsdefiziten erkennbar. Diese beginnen schon damit, dass die zuständigen Behörden der Länder selbst entscheiden, in welchen Bereichen die Zuständigkeit für das Prostituiertenschutzgesetz liegt. In Betracht kommt neben dem Gewerbeaufsichtsamt so etwa in Hannover auch das allgemeine Ordnungsamt, was in kleineren Landkreisen zu einer Mischzuständigkeit der Beschäftigten führt, z. Beschäftigte der Behörden verfügen weder über besondere Kenntnisse über die Ausübung von Prostitution noch über hinreichende Kenntnisse und Erfahrung, Opfer von Menschenhandel zu erkennen. Prostituierte wiederum haben Vorbehalte gegen Kontakte mit Behörden. Ihre Tätigkeit ist schambehaftet und stark stigmatisiert. Sie fürchten häufig die behördliche Erfassung als Prostituierte und einen Datenaustausch mit anderen Behörden, ggfs. Dass das Prostituiertenschutzgesetz sein zentrales Ziel erreicht, mit dem behördlichen Anmeldeverfahren Opfer von Menschenhandel zu finden, ist zweifelhaft. Die Zahlen zu dem gesamten Deliktsfeld rund um Prostitution sind ernüchternd. Eine insgesamt steigende Tendenz ist nicht zu erkennen. Insbesondere macht sich eine Zuarbeit der Ordnungsbehörden bei der Ermittlung von Fällen von Menschenhandel seit statistisch nicht bemerkbar. Die Einführung eines weiteren Straftatbestands der Freierstrafbarkeit, wie sie im Zentrum des sogenannten Nordischen Modells steht, würde zur Aufklärung schwerster Delikte wie dem des Menschenhandels allerdings auch nichts beitragen. In Schweden, das den Kauf sexueller Dienstleistungen unter Strafe stellte, ist die Höchststrafe sechs Monate Freiheitsstrafe, in der Regel werden Geldstrafen verhängt. Die Freier sind kleine Fische, über die an Strukturen der organisierten Kriminalität kaum heranzukommen ist.
Prostitutionsgesetz in Deutschland
Neues Prostituiertenschutzgesetz - Zwischen Anspruch und Wirklichkeit Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler. Bessere Bordellausstattung, Kondompflicht für Freier, Gesundheitsangebote: Das Prostituiertenschutzgesetz tritt ab sofort in Kraft. Die Prostitutionsgesetzgebung der letzten 20 Jahre missachtet die Grund- und Menschenrechte. Prostitutionsgesetz in Deutschland - DER SPIEGELJuli Die Regierungsparteien haben sich zu einem Kompromiss durchgerungen. Frankreich plant für alle Freier empfindliche Geldstrafen. Januar , abgerufen am Dies gilt auch für Zahlungen des Betreibers an die Prostituierten.
Warum wurde das Prostituiertenschutzgesetz eingeführt?
Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler. Bessere Bordellausstattung, Kondompflicht für Freier, Gesundheitsangebote: Das Prostituiertenschutzgesetz tritt ab sofort in Kraft. Das Gesetz schützt Prostituierte und ihr Recht auf sexuelle Selbstbestimmung mit einem sogenannten Weisungsverbot. Mehr Licht ins Dunkel soll die gesetzlich vorgesehene Evaluierung des Prostituiertenschutzgesetzes, die bis Juli vorliegen soll, bringen. Die Prostitutionsgesetzgebung der letzten 20 Jahre missachtet die Grund- und Menschenrechte. Das besagt, dass Betreiberinnen bzw.So dürfen Gewerbetreibende zum Beispiel in einem Arbeitsvertrag regeln, wann und wo die Prostitution ausgeübt werden soll. Dieses Gesetz ist anzuwenden auf die Ausübung der Prostitution durch Personen über 18 Jahre sowie auf das Betreiben eines Prostitutionsgewerbes. We expect comments to be matter-of-fact, on-topic and free of sarcasm, innuendo and ad personam arguments. Vor Beginn der Tätigkeit muss die Stellvertretungserlaubnis eingeholt werden. Wer führt das Gesetz aus? Für das Prostitutionsgewerbe wurde eine Erlaubnispflicht eingeführt. Als PDF herunterladen Druckversion. Prostitutionsfahrzeuge sind Kraftfahrzeuge, Fahrzeuganhänger und andere mobile Anlagen, in denen sexuelle Dienstleistungen erbracht werden. In solchen Fällen muss man dies bei der Anmeldung angeben. Doch die Polizei beharrte auf der Ausnahmeregelung. Die Anmeldung gilt grundsätzlich für das gesamte Bundesgebiet. Die Betreiberin oder der Betreiber haben dabei kein Mitspracherecht und dürfen Prostituierten nicht vorschreiben, welche sexuellen Dienstleistungen sie wie und in welchem Umfang erbringen. Abschnitt 8 Sonstige Bestimmungen. Stand: Zuletzt geändert durch Art. Nach sieben Jahren spricht Ada nur gebrochen deutsch. Von Christina Rietz Zur Merkliste hinzufügen. News Ticker Magazin Audio Account. Wie viele es sind, die hier und anderswo durch deutsche Bordelle, Terminwohnungen und Absteigen rotieren, kann niemand sagen. Abgerufen am Dürfen Prostituierte während der Arbeitszeit Beratungsangebote wahrnehmen? In Ihrem Browser ist Javascript deaktiviert. In der Konferenz "Fantasies That Matter" lässt die Kulturwissenschaftlerin Frauen zu Wort kommen, die sonst keiner hören will. Belastbare Zahlen sind das nicht. In Deutschland ist Prostitution seit vielen Jahrzehnten legal, wenn sie freiwillig und von volljährigen Personen ausgeübt wird. Natürlich wird der Rechtsrahmen für Prostitution politisch entlang den Linien der herrschenden Sexualmoral ausgehandelt. Die räumlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen für die Erbringung sexueller Dienstleistungen sind so zu gestalten, dass eine Gefährdung für die Sicherheit und Gesundheit der Personen, die in der Prostitutionsstätte, in dem Prostitutionsfahrzeug oder bei der Prostitutionsveranstaltung tätig sind, möglichst vermieden wird und die verbleibende Gefährdung möglichst gering gehalten wird. Auf welcher Rechtsgrundlage werden die Daten erfasst? In: Der Tagesspiegel. Die Einwilligung kann auf der Datenschutzseite jederzeit widerrufen werden. Tatsachen die Annahme rechtfertigen, dass die als Stellvertretung vorgesehene Person nicht die für den Betrieb eines Prostitutionsgewerbes erforderliche Zuverlässigkeit besitzt. Für ihre Promotion untersuchte sie zahlreiche Biografien von Prostituierten und leitet in Mannheim die diakonische Beratungsstelle "Amalie". Die Betreiberinnen und Betreiber müssen sich von den Prostituierten eine gültige Anmeldebescheinigung und eine gültige Bescheinigung über die erfolgte gesundheitliche Beratung vorlegen lassen.