Die meisten Stühle in den Schaufenstern sind leer. Eine blonde Frau hat schon Platz genommen und wartet auf einen Freier. Sie hält sich ihr Handy vors Gesicht. Erst als man an die Scheibe klopft, blickt sie auf. Was sie von dem neuen Prostituiertenschutzgesetz hält? Es sei kein Schutzgesetz, sondern ein Unterdrückungsgesetz, das mit Repressalien arbeite. Im Juli ist das Prostituiertenschutzgesetz in Kraft getreten. Es soll die Frauen im Milieu besser schützen: mit einer Kondompflicht und Beratungsgesprächen. Januar endet die Übergangsphase: Dann muss jede Frau einen speziellen Ausweis dabeihaben, wenn sie arbeitet. So will der Gesetzgeber Transparenz schaffen. Kann das gelingen? Fabio Casagrande hat 60 Minuten Zeit, um herauszuhören, ob die Frau, die vor ihm sitzt, ausgebeutet wird. Der Sozialarbeiter führt für ein neu geschaffenes Amt in Hamburg die Anmelde- und Beratungsgespräche mit Prostituierten. Sie dauern eine Stunde, darin klärt Casagrande über Hilfsangebote auf, spricht über Krankenversicherung und steuerliche Fragen. Wenn die Frau kein Deutsch spricht, wird per Video ein Dolmetscher zugeschaltet. Nebenher muss Casagrande auf Indizien achten, die auf eine Zwangslage hinweisen. In Abstimmung mit Hilfsorganisationen und der Polizei habe man dazu einen Fragenkatalog entwickelt. Was er genau fragt, will er nicht verraten. Rund Personen haben sich in Hamburg bislang angemeldet - ein Bruchteil, die Behörden gehen in der Stadt von etwa Prostituierten aus. Manche der Frauen, sagt Casagrande, seien froh über die Beratung. Andere fühlten sich diskriminiert. Die Beratungsgespräche begannen erst im Oktober, Monate nach Inkrafttreten des Gesetzes. Dennoch ist Hamburg vergleichsweise früh dran: In Hessen gibt es laut "Wiesbadener Tageblatt" immer noch keine Durchführungsverordnung des Landes für die Kommunen, im Saarland gilt diese erst seit Mitte Dezember. In Baden-Württemberg ist eine entsprechende Verordnung seit November in Kraft. Probleme gibt es auch in Berlin: Vorerst werden nur Bescheinigungen über den Anmeldeversuch erteilt. Mit dem Papier können Prostituierte vorerst weiterarbeiten. Sie wissen nicht, an welche Behörde sie sich wenden müssen", sagt Heike Krämer, Kriminalhauptkommissarin und Beauftragte der mittelfränkischen Polizei für Kriminalitätsopfer. Doch selbst dort, wo es bereits läuft, sehen viele das Anmeldeverfahren kritisch. Julia Buntenbach-Henke leitet die Fachberatungsstelle für Prostitution der Diakonie in Hamburg. Den Gedanken, in einem Beratungsgespräch in einer Behörde Indizien für Menschenhandel zu finden, hält sie für aberwitzig: "Ich glaube nicht, dass eine Frau, die in einer Zwangslage ist, sich in einem kurzen Gespräch offenbart", sagt sie. Nach ihrer Erfahrung dauert das Monate; erschwerend komme hinzu, dass viele Prostituierte, gerade aus dem Ausland, Behörden misstrauisch gegenüberstünden. Und im Milieu hat man längst reagiert: Behördenmitarbeiter berichten, dass den Frauen vorher genau gesagt werde, was sie antworten müssten. Auch die Kondompflicht, die dank des Gesetzes bundesweit gilt, dürfte kaum durchzusetzen sein. Wird der Freier beim Sex ohne Kondom erwischt, muss Prostituierte Hören Auf 2018 bis zu Zwar gibt es Frauen, die für die Regelung dankbar sind, da sie so ein weiteres Prostituierte Hören Auf 2018 dafür haben, auf einem Kondom zu bestehen. Auch Werbung für Sex ohne Kondom ist verboten, der Betreiber muss auf die Vorschrift hinweisen und Kondome bereitstellen. Doch in der Praxis bleibt von der Regelung meist nicht mehr als ein DIN-A4-Blatt, berichtet Simone Wiegratz von der Berliner Beratungsstelle Hydra. Viele Frauen böten weiterhin ungeschützten Sex an: "Denn Sex mit Kondom ist eine Dienstschmälerung", sagt sie. Statt die Frauen zu bestärken, erreicht das Gesetz nach Einschätzung der Hamburger Beraterin Buntenbach-Henke das Prostituierte Hören Auf 2018 "Es schafft neue Abhängigkeiten.
Prostitution: Die Schattenseite der Europameisterschaft
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