Das Recherchenetzwerk Correctiv findet heraus, dass eine AfD-Politikerin mal Sex für Geld angeboten hat — und driftet ab ins Boulevardeske. Spitzenfrau der Rechtspopulisten vermietete ihren Körper übers Internet. Der einzige Inhalt der Story: Die Politikerin hatte von bis ein Profil auf einer Internetseite, auf dem Frauen sexuelle Dienstleistungen verkaufen. Schwerpunkt der Plattform ist die Vermittlung von freiberuflichen Escorts. Dazu veröffentlicht Correctiv Screenshots ihres Profils, zeigt ein zensiertes Profilfoto, nennt den Namen ihres Accounts und zitiert aus Inseraten und Forenbeiträgen. Nur: Skandalös ist keineswegs die Entscheidung der Kandidatin, sexuelle Dienstleistungen gegen Geld anzubieten. Skandalös ist es, eine Sexarbeiterin öffentlich zu outen, zu stigmatisieren und Tagesspiegel Teilzeit Prostituierte Afd einem Internetprofil zu zitieren, in dem sie unter Pseudonym auftritt. Sexarbeiterinnen an den Pranger zu stellen verstärkt die massive Stigmatisierung dieser Frauen noch. Wer damit der AfD schaden will, schadet gleichzeitig allen Sexarbeiterinnen, die gegen die Abwertung ihrer Tätigkeit kämpfen. Sexismus gegen rechts war noch nie eine gute Idee. Dabei hätte es viele gute Gründe gegeben, die Kandidatin zu kritisieren. Bei diesen inhaltlichen Positionierungen wäre dringend eine Gegenrede erforderlich. Ihre ehemalige Teilzeittätigkeit hingegen ist Privatsache und hat mit der Arbeit für die AfD nichts zu tun. Selbstverständlich können Medien hier investigativ berichten. Können sich für menschenwürdige Lebens- und Arbeitsbedingungen einsetzen, für mehr Beratungsstellen und die Teilhabe an politischen Prozessen, für Respekt und Anerkennung von Sexarbeiterinnen eintreten. Skandalös sind hier Stigmata, Tabus, Viktimisierung und patriarchale Verhältnisse — nicht immer die Tätigkeit an sich. Die Erklärung rettet sich ansonsten in Ausflüchte. Skandalös sei nicht die Arbeit an sich, sondern das Verschweigen gegenüber der Partei. Von Stigmatisierung ist hingegen keine Rede. Wenn die sexuellen Vorlieben der Kandidatin uns nichts angehen, warum werden diese dann im Artikel boulevardesk aufgeführt? Der Tagesspiegel, der den Artikel kurzzeitig auf seinem Internetangebot übernommen hatte, hat Tagesspiegel Teilzeit Prostituierte Afd nach Kritik schnell wieder gelöscht. Correctiv sollte das auch tun. Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört — immer aus Überzeugung und hier auf taz. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen. Diesen Artikel teilen. Mehr Beinfreiheit für Frauen. Es sind viele. Bitte halten Sie sich an unsere Netiquette.
Man merkt, wie der Text um Relevanz abseits von Männerfantasien aus den 50er Jahren ringt. Stationen bei Tagesspiegel, Spiegel, taz, Berliner Morgenpost, Jungle World and some funky shit. Wir schreiben für einen offenen, fairen und antiautoritären Diskurs. Inga: Stimmt, in der Regel kommen Heterosexuelle auf so eine Idee nicht. Zuviel Arbeit? Ansonsten: Sprechsänger, Ruhrpott-Gewächs.
Vermeintliche Spuren führen ins Leere
Wir als Initiative #ParitätJetzt. Am Juni ist das Protokoll eines WhatsApp-Chats der „Alternative für Deutsch- land“ (AfD) in Sachsen-Anhalt geleakt und öffentlich. Es wird Zeit für Gleichberechtigung für alle Menschen! Mit dem Auftreten der Partei AfD und deren Wahl in den Bundestag haben anti- feministische, maskulistische und männerrechtlerische Positionen ein wirksames. Und die schaffen wir nur zusammen! Und zwar schon seit 75 Jahren! Aber ohne klaren Plan kann Teilzeit zur Enttäuschung werden. Viele Menschen möchten weniger arbeiten. Experten erklären, wie man den Workload.Heraus kommt eine schlüpfrige Männerfantasie. BSW-Chefin im ZDF Wagenknecht macht BND für Irrtum verantwortlich. Sind wir heutigen deswegen ignorante Dumpfbacken? In einem weiteren Text hat David Schraven heute die Veröffentlichung verteidigt. Wenn ein Politiker pädophil ist, ohne sich strafbar zu machen, ist das Privatsache? Wollen wir es wirklich, dass Sifftwitterer und die Netzgüllefahrer anfangen Journalisten und Redaktionsmitarbeiter mit ihren GayRomeo Profilen zu outen? Wer wird als einziger wegen allerdings überall praktiziertem Doping von Sportveranstaltungen ausgeschlossen? Eigentlich finde ich David Schravens Arbeit sehr gut, aber hier wurde echt nicht nur n bisschen daneben gegriffen. Er findet es hier falsch jemandem auf diese Weise vorzuwerfen mal Prostituierte oder sagen wir einfach Sexarbeiter, ist ja sowieso der richtigere Begriff gewesen zu sein. Wieso stellt denn keiner die für Politiker wichtige Frage, ob die Einnahmen auch versteuert wurden? Muss denn jede Regierung, die nicht exakt den moralischen Entwicklungsstand des Wertewestens widerspiegelt, pausenlos attackiert werden? Aber nicht nur. Das war schon beim Tod der späteren Nazi-Ikone Horst Wessel der Fall. Es gibt es diesen Begriff als Schimpfwort nur für Männer. Sexistisch ist allenfalls die Einstellung, dass es schlimmer sei, wenn eine Politikerin als gehobene Prostituierte arbeitet als wenn ein Politiker diese Dienste in Anspruch nimmt. Dass Bartoschek sowohl hier als auch da öfter publiziert ist ja bekannt, aber welche sonstigen Verbindungen meinen Sie? Ein Minister ist viel prominenter als eine Kandidatin auf einer Wahlliste. Ich habe es dann Anfang der 90er auch an der Uni gemerkt, wie zum Beispiel Frauen, die sich als Feministen ansehen, in Wirklichkeit ein total konservatives Rollenbild verinnerlicht haben, an dem sie ein bischen herumschrauben wollen, das sie aber gegen grundsätzliche Änderungen vehement verteidigen. Ein Beruf ist wichtiger als sexuelle Orientierung. Persönlich könnte ich mir vorstellen, dass auch Heteroa-Promis es nicht besonders toll finden, wenn ihre Partnerschaften in der Zeitung stehen. DANIEL REHBEIN, Es ging in dem Text auch um die Homestory. Inhaltlich ist die Sache doch eigentlich klar: Wer sich als noch dazu Auftrags- Faktenchecker betätigt, sollte sich selbst und seine Tätigkeit auch ziemlich eng führen, wenn er wirklich als solcher anerkannt werden will. Die Geschichte rechter Gruppen und Parteien sind von Verbindungen in's Rotlichtmilieu und andere Unappetitlichkeiten geprägt. Jederzeit abstellbar. Was ist Privatsache? Um kommentieren zu können, müssen Sie Übonnent sein. Können sich für menschenwürdige Lebens- und Arbeitsbedingungen einsetzen, für mehr Beratungsstellen und die Teilhabe an politischen Prozessen, für Respekt und Anerkennung von Sexarbeiterinnen eintreten. Um unliebsame Meinungen mundtot zu machen ist unserer Regierung ja jedes Mittel recht. Sachlich, gründlich und fundiert: Unterstützen Sie Deutschlands relevantestes Blog! Jeder der in den Verdacht gerät mit der Partei zu symphatisieren wird von Ämtern oder Bearbeitungen an relevanten Themen ausgeschlossen. Danke für den Artikel.